Retten wie die Großen - Kinderferienprogramm beim Jugendrotkreuz
Zu einem etwas anderen Nachmittag im Kinderferienprogramm hat das Jugendrotkreuz geladen. Unter dem Motto „Ein Tag beim Roten Kreuz“ durften sich die Kinder im Handwerk des Sanitäters versuchen. „Heute Abend werdet Ihr manches besser können, als Eure Eltern.“ Mit diesem Satz und einem Augenzwinkern begrüßte der Jugendleiter des DRK-Ortsvereins Heuberg – Donautal Philipp Geis die Teilnehmer, bevor sie sich bei ein paar Spielen etwas näher kennenlernen konnten. „Einer allein reißt nix, nur im Team ist man stark“, kommentiert dies Philipp Geis.
In zwei Gruppen ging es dann los. Die eine Hälfte lernte in einem ganz kleinen Erste-Hilfe-Kurs das Absetzen eines richtigen Notrufs, das Anlegen eines Verbandes und die stabile Seitenlage. Als Materialgrundlage diente ein Kraftwagenverbandkasten, „Das haben Eure Eltern immer im Auto“, so Matthias Boden, der für die Erste-Hilfe-Schulung verantwortlich war.
Die anderen Kinder versuchten sich zunächst in der realistischen Darstellung eines Notfalls. Mit Wachs und Schminke lernten die Teilnehmer, wie man Wunden gestaltet und wie man bestimmte Notfälle wie ein Schauspieler darstellt. Frederik Geis und Leo Löffler vom Jugendrotkreuz erklärten, warum so etwas auch wichtig ist: „Jeder Sani muss regelmäßig üben. Je realistischer die Übung gestaltet ist, desto mehr lernt man dabei.“ Das Jugendrotkreuz stellt hier richtige Spezialisten. Besonders bei den jährlichen Kirbeübungen kommen Feuerwehrleute, Rotkreuzler und auch die Zuschauer regelmäßig in den „Genuss“ dieser Schmink- und Schauspielleistungen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause mit Vesper und Spiel wechselten die Gruppen ihre Ausbildungsstationen.
Am Nachmittag, pünktlich zu Beginn der kleinen Abschlussübung waren die Eltern der Teilnehmer zur Stelle. Die Kinder zeigten, was sie gelernt hatten. Vorher haben sie unter sich ausgemacht, ob sie lieber einen Verletzten darstellen möchten, oder ob sie „Retten“ möchten. Während die „Retter“ sich auf ihren großen Auftritt vorbereiten konnten, haben die „Schauspieler“ ihre eigene Übungsannahme besprochen und die Verletzungen geschminkt.
Eine Person ist von der Treppe des Stettener Rathauses gestürzt und eine Weitere mit dem Roller verunfallt. Die Gruppe der „Retter“ fuhr mit Blaulicht und Martinshorn im echten Rot-Kreuz-Auto an. Gleich nach dem Eintreffen kümmern sie sich unter interessierten Blicken der Eltern und der Rathausmitarbeiter um die „Opfer“. Da waren Verbände anzulegen, eine bewusstlose Peron in die Seitenlage zu bringen und ein völlig aufgelöstes Mädchen, das den „Treppensturz“ beobachtet hat, zu beruhigen.
„Saubere Leistung“, Philipp Geis und seine Mannen vom Jugendrotkreuz waren sich einig. „Gerade die Betreuung von Unverletzten wird gern vergessen.“
„Den Kids hat’s Spaß gemacht“ so Freddy Geis und Leo Löffler unisono. Alle hatten nur Lob für die kleinen Lebensretter und Schauspieler übrig. „Nach so viel Stress,“ so die JRK-ler, „kriegt man Hunger!“ Am Grill und bei schönstem Vorabendwetter klang der actionreiche Tag im Beisein der Eltern aus. „Es wäre schön, wenn der Eine oder Andere zu uns zum Jugendrotkreuz kommen würde,“ so Jugendleiter Geis. „Wir bauen gerade eine Gruppe für die Jüngeren auf.“ Demnach können Mädchen und Jungen ab 8 Jahren beim JRK mitmachen. Neben dem „Sanigeschäft“ gibt’s da auch jede Menge Spaß und Spiel „und einmal im Jahr ein geniales Zeltlager, “ merkt Freddy Geis mit der Bratwurst in der Hand noch an.