Jahreshauptversammlung 2018
„Ich komme gerne zur Jahreshauptversammlung des DRK Ortsvereins Heuberg-Donautal, denn das ist ein Vorzeige-Ortsverein, hier läuft alles hervorragend!“, so Dr. Franz-Christian Mattes, der Vize-Präsident des DRK Kreisverbandes Sigmaringen bei seinen Grußworten.
Und in der Tat, ergaben die verschiedenen Berichte der Abteilungen Bereitschaft, Wasserwacht und Jugendrotkreuz bei der vergangenen Jahreshauptversammlung im Schwenninger Gasthaus „Adler“ ein stimmiges Bild über den rührigen DRK-Ortverein. Vorsitzenden Maik Lehn, der nun seit einem Jahr den Vorsitz innehat, umriss in knappen Worten, dass innerhalb dieser Zeit die Wasserwacht Heuberg-Donautal in Dienst gestellt und in der Gemeinschaftsschule ein Schulsanitätsdienst eingerichtet werden konnte. Außerdem habe sich der Ortsverein und somit auch der DRK Kreisverband Sigmaringen beim Landesforum des Jugendrotkreuzes (JRK) in der Alemannenhalle in Stetten a.k.M. sehr gut nach außen präsentiert. Im kommenden September werde die 50. Landesversammlung mit Wahlen des Landespräsidiums wiederum in Stetten a.k.M. stattfinden.
Maik Lehn übergab nach dem Gedenken an die Verstorbenen das Wort an Bereitschaftsleiter Matthias Boden. Dieser berichtete, dass es ein sehr erfolgreiches Jahr 2017 gewesen sei, mit vielen Herausforderungen, die das DRK-Team jedoch gut stemmte. Von den insgesamt 4758 Dienststunden, die insgesamt von allen Aktiven des DRK-Ortsvereins geleistet wurden, entfielen 3008 Stunden auf die aktive Bereitschaft. In regelmäßigen Aus- und Fortbildungen wurde der Ausbildungsstand weiter auf hohem Niveau gehalten, wie Matthias Boden erklärte. Doch nicht nur sachlich-fachliche Themen seien auf dem Programm des letzten Jahres gestanden, sondern auch Teamförderung und Kommunikation. In Kooperation mit der Physiotherapeutin Nicole Braun gab es einen Dienstabend zum Thema gesundes Heben, Tragen und Rückenschule. Im August fand zudem das 3-tägige Klausur-und Ausbildungswochenende der Bereitschaft statt. Bei der traditionellen DRK-vs.-JRK-Olympiade konnten sich die „Großen“ gegen die scharfe Konkurrenz der Jugendrotkreuzler (JRK) durchsetzen. Bei den insgesamt 21 geleisteten Sanitätswachdiensten schlugen hauptsächlich die Großveranstaltungen, wie das Stettener Spectaculum und dem JRK-Landesforum zu Buche, bei welchen eine Sanitätswache über mehrere Tage durchgängig geleistet wurde. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Anzahl der Alarmierungen zu Ernstfällen fast explodiert, waren es im Vorjahr noch 29 an der Zahl, piepsten in 2017 schon 51-mal die Funkmeldeempfänger. Davon waren fünf Bereitschaftsvollalarme zu Bränden und zu einem größeren Verkehrsunfall auf der B463. Die übrigen 46 Alarmierungen waren für den Helfer-vor-Ort-Dienst (HvO), sieben davon entfielen auf den HvO in Beuron und 39 auf den in Stetten a.k.M. Außer der Stettener Kirbeübung zusammen mit der Feuerwehr in Stetten a.k.M. wurde auch eine Übung der Feuerwehren der Landkreise Sigmaringen und Zollernalb unterstützt. Man habe drei Blutspendetermine durchgeführt und dabei insgesamt 573 Blutkonserven sammeln können. Boden errechnete eine Steigerung um 111 Blutkonserven gegenüber dem Vorjahr. Er überlegte, dass hier auf die langjährigen Stammspender Verlass sei, das Zünglein an der Waage wären hier jedoch meist die Angehörigen der Bundeswehr, die je nach deren Aktivitäten mal in größerer Anzahl zur Spende kämen oder mal ganz wegbrechen würden. In 2017 konnte der 30. 000. Blutspender des Ortsvereins begrüßt werden. „Die Breitenausbildung läuft sehr erfolgreich“, berichtete Boden weiter, der selber als Ausbilder die Bevölkerung, Firmen, die Bundeswehr sowie die Feuerwehren und Kindergärten in Erster Hilfe schult. Insgesamt 430 Personen nahmen insgesamt an den Ausbildungsangeboten teil. Aufgrund der großen Nachfrage habe man neben den bislang üblichen 5 öffentlichen Kursen nun für 2018 einen zusätzlichen Kurs in Erster Hilfe als Sommerakademie im August geplant. Außerdem konnte Matthias Boden sein Ausbilder-Team um Philipp Geis und nun ganz aktuell seit März 2018 um Nadine Neubauer erweitern. Nadine Neubauer ist auch Leiterin des in 2017 neu eingerichteten und vom DRK Ortsverein unterstützten Schulsanitätsdienstes an der Gemeinschaftsschule in Stetten a.k.M. Ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung der ehrenamtlichen Aktivitäten sei die Altkleidersammlung, die wiederum sehr gut verlaufen sei. Boden betonte, dass der erzielt Erlös aus den Altkleidersammlungen ausschließlich für das Wirken des Roten Kreuzes hier am Ort eingesetzt würde. Hier zeige sich das gute Image in der Bevölkerung, denn die Sammlung sei wieder sehr gut angenommen worden. Um sich in der Öffentlichkeit zu Präsentieren und die Leistungsfähigkeit zu zeigen, war der DRK OV Heuberg-Donautal erstmals bei der Schwenninger Leistungsschau vertreten. Die Resonanz war so gut, dass man in 2018 beim Stettener Oktober anknüpfen wolle.
Boden bedauerte, es habe sich im Hinblick auf unterstützende Hilfen seitens des Sigmaringer Kreisverbandes seit dem Bericht im vergangenen Jahr nichts verbessert. Hier werde weiterhin nur verwaltet, es fehle nach wie vor an Visionen und einem progressiven Blick in die Zukunft seitens der Führung. Die Kommunikation verliefe in vielen Fällen schleppend und es bestünden Informationsdefizite, um deren Behebung sich der Kreisverband oft nur unter massiver Intervention bewege. „Wir halten daher an unserer Forderung aus dem letzten Jahr fest, dass es eine Anlaufstelle im Kreisverband braucht, die das Ehrenamt mal nicht nur nebenbei abfrühstückt, sondern Konzepte entwickelt und Routinearbeiten bündelt und somit die Gliederungen vor Ort unterstützt.“ forderte der Bereitschaftsleiter. Er dankte abschließend allen Bereitschaftsangehörigen, den Stellvertretern, der Altersbereitschaft und dem Vorstand sowie den freien Mitarbeitern und Freunden ganz besonders.
Wieder einmal hat sich Jugendrotkreuzleiter Philipp Geis eine originelle Form seines Berichtes einfallen lassen. In Mittelaltermanier verlas er als „König Philipp, Sohn des Roland“ von einer Pergamentrolle, dass sich die 19 Jugendlichen im Alter zwischen 8-16 Jahren „zu jedem Vollmond und zu jedem Halbmond in der Abenddämmerung zur Versammlung“ getroffen hätten. Im letzten Jahr seien es 20 Treffen gewesen, bei denen vielfältiges geboten wurde. Neben realistischer Notfalldarstellung, Spielen oder gemeinsamem Filme schauen, hätte man einen richtigen Erste Hilfe Kurs durchgeführt, für den die Jugendrotkreuzler auch eine offizielle Bescheinigung erhalten hätten. Bei der Olympiade gegen die DRK-Bereitschaft hätte man den Pokal leider nicht ergattern können, „aber im nächsten Jahr wird ein anderer Sieger gekürt werden!“, fügte Geis schmunzelnd hinzu. Im Juli hätten zwei der hiesigen Jugendleiter das Bundeszeltlager des JRK, das Supercamp, in Prora auf Rügen als Helfer unterstützt, bei dem ca. 2000 JRKler aus ganz Deutschland angereist waren. Mit dem JRK-Landesforum, das in Stetten a.k.M. in der Alemannenhalle stattgefunden hat, habe man sehr viel Arbeit gehabt, allerdings auch sehr viel Spaß. Am 28.02.2018 wurde turnnusmäßig beim JRK gewählt, Jugendleiter bleibt Philipp Geis, sein Stellvertreter ist von nun an Leonhard Löffler. Zu guter Letzt sprach der „König allen Lehenstreuen seinen großen Dank“ aus.
Frau Kathrin Knöner von der Wasserwacht berichtet, dass seit der Gründung im Februar bis zum Jahresende 2017 viel erarbeitet und aufgearbeitet worden sei. Das Hauptaugenmerk läge überwiegend bei der Rettungsschwimmausbildung Erwachsener, die Ausbildungsangebote fänden guten Zuspruch. So konnten bislang 147 Rettungsschwimmer (neu) in Bronze, Silber oder Gold und 5 sonstige Abzeichen (Seepferdchen, Jugendschwimmpass und Deutscher Schwimmpass) abgenommen werden, wie Kathrin Knöner resümiert. Mit der örtlichen Gruppe des DLRG, die sich auf die Kinder- und Jugendarbeit spezialisiere, pflege man ein freundschaftliches Verhältnis. „Wir kommen uns nicht in die Quere!“, wie Knöner unterstrich. Die Wasserwacht setze weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit zwischen dem DRK OV Heuberg-Donautal und der Bundeswehr.
Der Kassenprüfbericht wurde von Michael Janßen verlesen. Die Jahresrechnung wurde einstimmig beschlossen. Die Entlastung des Vorstandes wurde durch den Vize-Präsidenten und Kreisjustitiar Dr. Franz-Christian Mattes durchgeführt und erfolgte einstimmig. Er nutzte die Gelegenheit gleich für seine Grußworte, bei der er ganz offen die Begeisterung für den Ortsverein und die Bereitschaft Heuberg-Donautal zum Ausdruck brachte. „Es gibt ganz wenige Ortsvereine und Bereitschaften kreisweit, bei denen es so gut läuft, wie Ihnen! Machen Sie so weiter!“ lobte er. Er halte die von Bereitschaftsleiter Boden geforderte Service-Stelle Ehrenamt ebenfalls für sehr wichtig. „Ich werde mich dafür einsetzen“, versprach er in großer Runde.
Im Anschluss nutzen die anwesenden Gäste die Gelegenheit für ihre Grußworte. So dankte der Kreisbereitschaftsleiter Florian Neuefeind den Aktiven für ihr großes Engagement. Pfarrer Edwin Müller überbrachte im Namen der Notfallseelsorge seinen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und dankte für die Einsatzbereitschaft neben dem Beruf zu allen Tageszeiten. Als Leiter der Seelsorgeeinheit Heuberg-St. Barbara bot er weiter seine Unterstützung an. Vertretend für die anwesenden Feuerwehren Stetten a.k.M., Schwenningen und der Truppenübungsplatz- Feuerwehr sprach der Schwenninger Kommandant Markus Sieber Grüße aus. „Euer Einsatz bringt uns Sicherheit! Wir arbeiten so, als wären wir ein und derselbe Haufen“, beschrieb er das sehr gute Verhältnis zu den Rotkreuzlern. Rebekka Robnig von der DRK Bereitschaft Messstetten dankte ebenso für die gute Zusammenarbeit.(hb)